Gemeinsam für mehr soziale digitale Verantwortung (Pressemeldung des BMJV)

Junge Menschen sind in sozialen Netzwerken sehr aktiv. Als Verbraucherinnen und Verbraucher haben sie jedoch wenig Einfluss auf jugend- und verbrauchergerechte Regeln in diesen Netzwerken. Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) und das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) bieten mit einem Projekt Jugendlichen den Raum, Forderungen an die Betreiber der Netzwerke zu formulieren.

Im Projekt „Social Digital Responsibility (SDR): Jungen Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Stimme für aktive Teilhabe an Netzwerken und Plattformen geben“ werden Einflussmöglichkeiten auf Regeln, allgemeine Geschäftsbedingungen und jugendgerechten Datenschutz geschaffen. Themen sind zum Beispiel Maßnahmen gegen HateSpeech, ein besserer Umgang mit persönlichen Daten oder transparente Algorithmen.

Bundesjustiz- und Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht erklärt:
„Welche Erfahrungen haben Jugendliche auf sozialen Plattformen? Welche Regeln wünschen Sie sich dort? Über Antworten auf diese und weitere Fragen werden junge Menschen sich in dem von uns geförderten Projekt gemeinsam austauschen. Auf die Wünsche und Empfehlungen der Jugendlichen an die sozialen Netzwerke und die Politik bezüglich jugendgerechter Regeln bin ich sehr gespannt.“

Im Projekt bekommen junge Menschen in einem Barcamp einen offenen Raum, um über Erwartungen und Forderungen an soziale Netzwerke und Plattformen zu diskutieren. Die Barcamp-Methode ist ein erster Schritt, um selbstbestimmt Themen zu setzen. Durch den gemeinsamen Austausch entstehen gewinnbringende Erkenntnisse, die allen Beteiligten zu Gute kommen können. Die Beiträge und Ergebnisse dienen zudem als Basis für eine anschließende Workshop-Phase von Juni bis August 2021. In den Workshops werden die Leitlinien formuliert und am Ende dem BMJV sowie Vertreterinnen und Vertretern der Netzwerke übergeben. Junge Menschen sind im gesamten Prozess als Expertinnen und Experten in eigener Sache eingebunden.

„Es ist im Interesse junger Menschen, von Verantwortlichen gehört und ernst genommen zu werden. Mit den jugendgerechten Leitlinien bekommt die Politik Handlungsempfehlungen und die Plattformbetreiber klare Aufträge von jungen Verbraucher*innen“,
sagt die stellvertretende DBJR-Vorsitzende Daniela Broda.

Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) ist die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Jugendringe in Deutschland, in denen sich mehr als sechs Millionen junger Menschen ehrenamtlich engagieren. Der DBJR bringt in das Projekt seine große Erfahrung mit Jugendbeteiligung und sein Wissen um die Interessen und Bedarfe junger Menschen im Themenfeld der Digitalisierung ein. Gefördert und fachlich begleitet wird das Projekt durch das BMJV.