hoch

Neuregelung der Sitzzuteilung bei Bundestagswahlen im Rahmen der Wahlrechtsreform 2020 (Art 1 Nr 3 bis 5 BWahlGÄndG 25) verfassungsgemäß – angegriffene Vorschriften hinreichend bestimmt sowie mit Grundsätzen der Gleichheit und der Unmittelbarkeit der Wahl sowie mit der Chancengleichheit der Parteien vereinbar – Sondervotum (Urteil des BVerfG 2. Senat)

Urteil vom 29.11.2023, AZ 2 BvF 1/21, ECLI:DE:BVerfG:2023:fs20231129.2bvf000121Art 38 Abs 1 S 1 GG, § 6 Abs 5 S 1 BWahlG vom 14.11.2020, § 6 Abs 5 S 2 BWahlG vom 14.11.2020, § 6 Abs 5 S 3 BWahlG vom 14.11.2020, § 6 Abs 5 S 4 BWahlG vom 14.11.2020

Zur Vereinbarkeit von Zeugnisbemerkungen bzgl behinderungsbedingter, abweichender Bewertungsmaßstäbe mit dem Verbot der Benachteiligung wegen einer Behinderung (Art 3 Abs 3 S 2 GG) – Sicherung eines leistungsgerechten Zugangs zu Ausbildung und Beruf als legitimes öffentliches Interesse, Zeugnisbemerkungen mithin grds gerechtfertigt – Beschränkung der Verwaltungspraxis von Zeugnisvermerken auf legasthene Betroffene allerdings unzumutbar und damit unverhältnismäßig (Urteil des BVerfG 1. Senat)

Urteil vom 22.11.2023, AZ 1 BvR 2577/15, 1 BvR 2578/15, 1 BvR 2579/15, ECLI:DE:BVerfG:2023:rs20231122.1bvr257715Art 3 Abs 1 GG, Art 3 Abs 3 S 2 GG, Art 7 Abs 1 GG, Art 12 Abs 1 GG, Art 52 Abs 5 EUG BY

Art 1 und Art 2 des Zweiten Nachtragshaushaltsgesetzes 2021 nichtig – Zuführung nicht genutzter Kreditermächtigungen zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie in einen „Energie- und Klimafonds“ mangels Darlegung eines Veranlassungszusammenhangs zwischen außergewöhnlicher Notlage und Kreditermächtigung verfassungswidrig – zudem Verletzung der Grundsätze der Jährlichkeit, Jährigkeit und Vorherigkeit – Grundsatz der Vorherigkeit gilt grds auch für Nachtragshaushalte (Urteil des BVerfG 2. Senat)

Urteil vom 15.11.2023, AZ 2 BvF 1/22, ECLI:DE:BVerfG:2023:fs20231115.2bvf000122Art 109 Abs 3 S 2 GG, Art 110 Abs 2 S 1 GG, Art 115 Abs 2 S 6 GG, § 33 S 1 BHO, § 33 S 2 BHO

Erweiterung der Wiederaufnahmemöglichkeiten zuungunsten des Verurteilten gemäß § 362 Nr 5 StPO verfassungswidrig – Art 103 Abs 3 GG gewährleistet ua ein Mehrfachverfolgungsverbot zugunsten des Freigesprochenen und bindet auch den Gesetzgeber – Unvereinbarkeit mit dem Verbot der Mehrfachverfolgung (Art 103 Abs 3 GG) sowie mit dem Rückwirkungsverbot – Sondervotum: Mehrfachverfolgungsverbot abwägungsfähig (Urteil des BVerfG 2. Senat)

Urteil vom 31.10.2023, AZ 2 BvR 900/22, ECLI:DE:BVerfG:2023:rs20231031.2bvr090022Art 2 Abs 1 GG, Art 20 Abs 3 GG, Art 103 Abs 2 GG, Art 103 Abs 3 GG, § 362 Nr 1 bis 4 StPO